Warum sind Schalteinrichtungen ohne Relaiskontakt nicht zum Freischalten
geeignet?
Antwort
Mechanische Schalter trennen die Leiterverbindung mechanisch auf und unterbrechen somit den Stromfluss. Der Isolationswiderstand der trennenden Luftstrecke (und des Schaltergehäuses) beträgt ca. 10 MOhm. Dies bedeutet, dass nur äußerst geringe Kriechströme fließen können. Im ausgeschalteten Zustand liegt die Netzspannung also am Schalter an und nicht am Verbraucher (siehe Bild 1).
Halbleiterschalter (z. B. Triac und MOSFET) trennen den Stromkreis nicht galvanisch. Es fließt also auch im ausgeschalteten Zustand immer ein geringer Sperrstrom (wenige mA). Wenn ein Leuchtmittel ausfällt oder ausgetauscht wird, kann dieser Strom nicht fließen. Da der elektrische Widerstand an der Unterbrechungsstelle sehr viel größer ist als der des Halbleiterschalters, liegt dann die gesamte Netzspannung an den Leuchtenkontakten (siehe Bild 2).
Während der Arbeit am Laststromkreis ist daher unbedingt freizuschalten. Der Sicherungsautomat muss ausgeschaltet werden. Gleiches gilt, wenn Leistungseinsätze mit Relaiskontakt verwendet werden. Relais mit „µ-Kontakt“ unterbrechen den Stromfluss mechanisch, sind jedoch keine Garantie für eine „sichere Trennung“.